Hannover, 01. März 2022 | Der militärische Angriff der russischen Machthaber auf die Ukraine ist ethisch und menschlich zu verurteilen. Er bringt schweres Leid über die Menschen in der Ukraine, aber auch für die Familien in Russland, deren junge Söhne die Regierung als ahnungslose Soldaten in diesen Krieg und bereits zu Tausenden in den Tod geschickt hat.

Diese von der russischen Regierung sogenannte „militärische Spezialoperation“ ist ein Krieg, der erste seit 75 Jahren in Europa. Dieser Krieg ist durch nichts gerechtfertigt – nicht durch eine angebliche Einkreisung, nicht durch die angebliche Schutzbedürftigkeit russischer Bevölkerungsteile im Osten der Ukraine.

Die Angriffe auf die Städte und Menschen zur Demoralisierung und Unterwerfung des Landes sind gezielte Tötungen unschuldiger Menschen – und damit als Morde und Völkermord ein Kriegsverbrechen. Zu Recht hat der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag bereits Verfahren gegen die Verantwortlichen eingeleitet. Die UN-Vollversammlung hat den Angriff Russlands mit einer großen Mehrheit von über 130 Staaten verurteilt. Der Angriff richtet sich nicht nur gegen die Ukraine, sondern auch gegen Europa als Friedensprojekt.

Die politischen, wirtschaftlichen und sozialen Schäden heißen bereits jetzt: Spaltung der Welt in zwei Lager, Bedrohung der freien Welt mit Atomschlägen, angedrohte Erpressung in der Energieversorgung, Ersticken der Meinungsfreiheit und Zivilgesellschaft in Russland selbst.

Die Länder der freien Welt stehen vor der Herausforderung, diesem autoritären und totalitären Vorgehen der russischen Regierung wirksam entgegenzutreten, ohne die eigenen Werte zu verlieren und durch eine Eskalation die Menschen erhöhten Gefahren auszusetzen. Dies kann nur durch Dialog mit und in Russland und mit der Stärkung der Unabhängigkeit und der eigenen Möglichkeiten von Europa erfolgreich sein.

Und für jeden von uns gilt es, nach seinen Möglichkeiten den Menschen zu helfen, die als unsere europäischen Nachbarn alles verloren haben und ihre Hoffnung jetzt auf uns setzen müssen.

Ulrich Herfurth