Hannover, 28.02.2018 | „Die Jugend ist unsere Zukunft“, begrüßte Dr. Jochen Köckler, Chef der Deutschen Messe AG, die über 100 Schüler, die zum Projekttag von business4school in die Messe eigene Technology Academy gekommen waren. Die Hannover Messe sei als weltweit führende Technologiemesse im besonderen Maße zukunftsorientiert und schaffe oft Leitbilder für Industrie und Arbeitswelt der Menschen. Die Schüler aus Hannover und Region, Braunschweig und Göttingen lernten in vier Workshops aktuelle und neue Technologien kennen: Industrie 4.0, Additive Fertigung (3D-Druck), das digitale Labor und den rechtlichen Rahmen für Geistiges Eigentum. Dazu hat Jens Starkebaum von der Messe AG die Organisationen Niedersachsen Additiv, Kompetenzzentrum Industrie 4.0 und SmartLab für die Betreuung der Workshops gewinnen können: „Es ist uns ein Anliegen, die Brücke zwischen Schule, Wirtschaft und Technologie zu schlagen“, betonte er, „dafür ist der Rahmen des Programms von business4school ideal“. Den Schülerinnen und Schülern haben die Workshops spannende Einblicke in neue Technologien gegeben, von denen die meisten zuvor keine Vorstellung hatten. Insbesondere der 3D Druck und die vernetzte Produktion hat sie beeindruckt. Aber auch die teilnehmenden Lehrer schätzen den Projekttag: „Das Projekt ist eine wertvolle Ergänzung des Unterrichts, die wir in der Schule in dieser Form nicht bieten können“, erklärte Kristin Rafoth von der KGS Gronau. Das zeigte sich auch in der regen Beteiligung der Schüler bei Diskussionen, wie Ulrich Herfurth, Wirtschaftsanwalt und Initiator des Programms feststellte: „Es ist bemerkenswert, mit welchem Interesse und Verständnis die Schülerinnen und Schüler ihre Alltagserfahrungen in für sie völlig neue Themenfelder umsetzen können“.

In der Generalfabrik 4.0 zeigte Daniel Arnold vom Kompetenzzentrum Industrie 4.0 in Niedersachsen den Schülerinnen und Schülern, wie in der Serienfertigung individuelle Produkte hergestellt werden können. Die Schüler konfigurierten einen Stift, der dann automatisch nach ihren Wünschen gefertigt wurde.

Im SmartLab demonstrierte Nils Stanislawski, wie die zahlreichen Daten, die in Testlabors entstehen, erfasst und voll ausgewertet werden können. Auf einer Datenbrille konnten sie sehen, wie Ergebnisse als virtual reality eingeblendet werden.

Zum 3D-Druck zeigte Tobias Schneider vom Institut für Produktionstechnik (IPH), dass gedruckte Gegenstände nicht nur als Prototypen dienen, sondern die Drucktechnik auch für kleine Serien geeignet ist. Teilweise kann man im Druckverfahren ganz andere Formen herstellen als mit Guss- oder Frästechnik.

Im Workshop Intellectual Property diskutierte Ulrich Herfurth dann mit den Teilnehmern Wert und Schutz von geistigen Erzeugnissen und Daten. Dabei erstaunte die Schüler, dass physische Erfindungen 20 Jahre geschützt sind, Software aber durch das Urheberrecht 70 Jahre nach dem Tod des Entwicklers. Der Schutz von Personendaten wird nun europaweit verstärkt, für Maschinendaten gibt es bislang kein Schutzrecht

Das Projekt business4school ist seit Februar auch in Hannover eingeführt, in enger Kooperation mit der Leibniz Universität, der Industrie- und Handelskammer und 14 Schulen aus Stadt und Region Hannover. Das Projekt wurde in Göttingen vor einigen Jahren initiiert, läuft bereits in Braunschweig und nun Hannover mit jeweils ca. 100 Schülern pro Semester. Die Zusatzkurse zum Fach Politik-Wirtschaft decken mit vier Semestern die Themen Wirtschaft als Verbraucher, im Unternehmen, in Staat und Gesellschaft und Wirtschaft global ab. Sie dienen als Ergänzung des Unterrichts und vermitteln den Schülern Verständnis von Allgemeinbildung.

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