Göttingen, den 26. August 2017 | Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht, manchmal aber kann man jeden einzelnen Baum gestochen scharf vor Augen sehen. Um Schülern im Erdkundeunterricht die Erde, unsere Welt
und wie sie wirklich ist, nahe zu bringen, ohne eine Weltreise zum Great Barrier Reef unternehmen zu müssen, hat sich Frau Christine Butzlaff, Erdkundelehrerin am Hainberg-Gymnasium, auf ein
futuristisches Experiment eingelassen. Eine VR-App für Smartphones und Cardboards (Pappbrillen) erschuf die kleinen Welten zum Anziehen nah. Die Erfinderin Carina Mentrup durfte die Schüler in 90 Minuten um die Welt führen. Gemeinsam mit 50 Siebtklässlern hat sie sich virtuell in die Tiefen der Weltmeere begeben, um den Schülern anschaulich nahe zu bringen, was Verschmutzung und Vermüllung der Weltmeere tatsächlich bedeuten. So konnten die Schüler hautnah miterleben, wie
sie, in die Fisch-Perspektive geschlüpft, auf der Suche nach Plankton giftiges Plastik aßen.

Die rege Beteiligung zeigt: VR im Unterricht funktioniert. Das Konzept kommt von der Lehramtsstudentin Carina Mentrup. Nachdem sie sich auf der Cebit 2016 für VR-Brillen begeisterte, entstand die Idee, auch Schülern den Blick durch eine solche Brille zu ermöglichen. Sie stellte ihre Idee dann auf der Hackvention in Hannover vor, die Hacker, Hersteller und VR-Entwickler
zusammenbringt.
Dort fand sich ihr Team, das vorerst einen Prototyp in Form eines 360°-Videos entwickelte. Daraus entwickelte sich dann die umfassendere Version, die jetzt am Hainberg-Gymnasium in die Testrunde startet. Was sie jetzt aus ihrer innovativen Idee macht, ist noch offen. Auf jeden Fall wird Mentrup die Ergebnisse und das Projekt als Kernbaustein ihrer Masterarbeit verwenden.

(Larissa Stöpler & Hagen Schütte, Quelle: GT, 26.08.2017)